Wie wir sehen lernen

Dass wir dreidimensional sehen können, verdanken wir der Tatsache, dass wir zwei Augen haben, deren Bilder sich teilweise überlappen, wodurch die Welt dreidimensional erscheint. Wenn Sie ein Auge zu halten, verschlechtert sich der Seheindruck deswegen nicht, weil Sie, beziehungsweise Ihr Gehirn, „weiß“, dass sich die Welt dadurch nicht ändert. Wie die Informationen unseres Sehsystems verarbeitet werden, muss unser Gehirn allerdings erst lernen. Bei der Geburt können Kinder Untersuchungen nach offenbar noch nicht 3-D sehen. Europäische Forscher haben sich intensiv mit der Frage des dreidimensionalen Sehens auseinandergesetzt und Versuche mit Babys durchgeführt. Experten aus Ungarn kamen dabei zu dem Schluss, dass das räumliche Sehen nach vier erst Monaten ausgereift ist. Feststellen konnten sie dies nach eigenen Angaben über die Messung der Gehirnaktivität von Babys beim Betrachten von Gegenständen.
Die Forscher erklären ihre Befunde damit, dass das 3-D-Sehen sich erst entwickeln kann, wenn unsere Sinne auch Input bekommen, also wir nach der Geburt Dinge sehen und diese visuellen Informationen im Gehirn verarbeitet werden müssen.
Dass Neugeborene die Welt anders sehen als Erwachsene, ist schon lange bekannt. Beispielsweise erscheinen Objekte, die etwas weiter weg sind, für Neugeborene nur schemenhaft. Gesichter allerdings können schon von keinen Babys erkannt werden.
Wir Menschen besitzen eine angeborene Präferenz für Gesichter und erkennen diese besonders schnell.