Zu viel Hygiene begünstigt Allergien

Triefende Nasen und tränende Augen – immer mehr Menschen entwickeln Allergien. Eine Ursache liegt nach Ansicht zahlreicher Experten in der übermäßigen Anwendung desinfizierender Reiniger und übertriebener Hygienevorstellungen: Der „Hygiene-Hypothese“ zufolge, begünstigt übermäßige Hygiene das Entstehen von Allergien.
In einem Experiment mit Mäusen konnte diese Annahme nun weiter erhärtet werden. Ein Team von Wissenschaftern verglich Labormäuse, die in steriler Umgebung aufgezogen worden waren mit in der freien Wildbahn aufgewachsenen Mäusen. Die Mäuse, die bereits zuvor in ihrer Umwelt mit potenziell allergieauslösenden Substanzen in Berührung gekommen waren, wiesen weit mehr Antikörper im Blut auf als die Labormäuse. Die Labormäuse waren hingegen anfällig für Allergien. Kamen sie mit Antikörpern in Kontakt entwickelten sie allergische Symptome. Die Mäuse aus freier Wildbahn waren durch bereits vorhandene Antikörper im Blut hingegen vor allergischen Reaktionen geschützt.
Besonders in Ländern, in denen sehr viel Wert auf Sauberkeit gelegt wird, kommen die Menschen nur sehr selten in Kontakt mit potenziell allergieauslösenden Stoffen. Kinder, die sich nicht dreckig machen dürfen und zudem in einem übertrieben reinlichen Haushalt aufwachsen, können daher oft nur eine unzureichende Resistenz gegenüber Erregern entwickeln.