Aidsrisiko immer häufiger ignoriert

Seit einiger Zeit liest man in der Presse alarmierende Berichte über eine neue und gefährliche Form der Sorglosigkeit. Immer mehr Menschen in Deutschland infizieren sich mit HIV. Angaben des Robert Koch-Instituts zufolge kommen im jeden Jahr 2000 Menschen zu den bereits mit dem HI-Virus Infizierten hinzu. Damit sind die Zahlen der Neuinfektionen so hoch wie seit Jahren nicht mehr.
Die Ursache sehen viele Experten darin, dass nach den umfangreichen Aufklärungs-Kampagnen in den 80er Jahren nun die Präsenz der Gefahr einer Ansteckung wieder gesunken ist. Zudem lassen sich insbesondere Jugendliche von der tödlichen Illusion verführen, dass, wenn sie sich in der heutigen Zeit anstecken, in einigen Jahren bei Ausbruch ihrer Krankheit ein Gegenmedikament existiert.
Besonders leichtsinnig geht es auf einschlägigen Partys unter Homosexuellen zu. Bei Blind Dates mit ungeschütztem Verkehr nehmen sie bewusst eine Ansteckung in Kauf. Denn die Nicht-Infizierten wissen, dass sich unter den Party-Gästen HIV-positive Personen befinden. Der Kick scheint in einer Art Lebensverachtung im Stil des Russischen Rouletts zu liegen.
Aber ob Homo oder Hetero, von der Hoffnung, dass irgendwann ein Medikament gegen die Immunschwäche entwickelt wird, sollte sich niemand verführen lassen. Safer Sex mag weniger Spaß machen, aber er ist der einzige Schutz gegen eine schleichend verlaufende Krankheit.