Deutsche AIDS-Stiftung: Impfstoffentwicklung muss

33 Millionen Menschen leben weltweit mit HIV/AIDS, 7.000 Menschen infizieren sich jeden Tag neu. Die Experten sind sich einig, dass man die AIDS-Pandemie nur mit einem Impfstoff besiegen kann. Seit den 80er Jahren bemühen sich Wissenschaftler weltweit daher um die Entwicklung eines wirksamen und verfügbaren Impfstoffes. Vor elf Jahren rief der frühere US-Präsident Bill Clinton den Welt-AIDS-Impfstofftag ins Leben und forderte die Welt auf, innerhalb einer Dekade einen Impfstoff gegen AIDS zu entwickeln - ein Durchbruch ist heute noch nicht in Sicht. Daher mehren sich die Stimmen, die diese Suche als aussichtslos bewerten. „Wir dürfen hier nicht resignieren, sondern müssen - neben der Ausweitung von Prävention und Therapie - die Entwicklung eines Impfstoffes vorantreiben“, betonte Dr. Ulrich Heide, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung, die seit dem Jahr 2000 mit der International AIDS Vaccine Initiative (IAVI) kooperiert. Auch Fortschritte Nicht nur im Bereich der medizinischen Therapie sind in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte erzielt worden, sondern auch bei der Impfstoffforschung. Es gibt neue und wesentliche Kenntnisse über das Virus, die bei der Entwicklung eines Impfstoffes helfen. Impfstoffentwicklung braucht ihre Zeit: 47 Jahre hat es gedauert, bis man einen Impfstoff gegen Kinderlähmung gefunden hatte, 42 Jahre bis man gegen Pocken impfen konnte. „Es gibt Fortschritte", schrieb jetzt der Präsident von IAVI, Seth Berkley, im Wall Street Journal. Es gebe noch nicht den einen erfolgreichen Weg zu einem Impfstoff, aber mehrere vielversprechende Ansätze. Dazu gehören etwa DNA-Impfstoffe sowie künstlich hergestellte Proteine, die lebenswichtige Strukturen des HIV-Partikels nachahmen sollen. Um die Impfstoffentwicklung zu beschleunigen, benötigt man vor allem neue Konzepte und deren Testung. Auch eine stärkere Vernetzung von Wissenschaft, Biotech- und Pharmafirmen sowie der Regierungen von Industrie- und Entwicklungsländern ist dringend erforderlich. Darüber hinaus muss eine langfristige Finanzierung der Forschung gesichert sein. Hier ist auch die Bundesregierung gefragt, die sich bisher im Bereich der Impfstoffforschung finanziell kaum engagiert. „Wir brauchen Geduld und wir dürfen unseren Glauben - wie merkwürdig sich dies auch im Kontext ambitionierter Naturwissenschaft anhören mag - an die Möglichkeiten der Forschung nicht aufgeben - dann können wir auf einen Erfolg hoffen", so Dr. Ulrich Heide.