Die therapeutische HIV-Vakzine ist keine

Da sich HI-Viren durch die übliche Kombinationstherapie nur reduzieren, aber nicht vollständig eliminieren lassen, wird nach Methoden gesucht, das Immunsystem so zu stimulieren, daß es mit den übrig gebliebenen Erregern fertig wird, etwa durch einen Impfstoff. Daß die Idee keine Fiktion mehr ist, zeigte nun eine Gruppe französisch-chinesischer Forscher an einem Tier-Modell.
Die Wissenschaftler aus Forschungsinstituten in Paris und Kanton untersuchten eine Retrovirus-Infektion bei Affen, die durch das Simian Immunodeficiency Virus (SIV), einem nahen Verwandten von HIV, verursacht wird. Dazu entnahmen sie erkrankten Makaken Dendritenzellen und kultivierten diese in vitro mit Viren, die durch Aldrithiol-2 verändert worden waren.
Ist damit der Weg vorgezeichnet, um dem Dilemma der Therapie zu entkommen? Nina Bhardwaj und Bruce D. Walker von der New York University und der Harvard Medical School, zwei anerkannte AIDS-Experten, sind da skeptisch. Gerade einmal 14 Tiere nahmen an den Experimenten teil, von denen zehn die therapeutische Vakzine erhielten.


Und nur bei sieben Affen erbrachte die Impfung überzeugende Resultate. Auch ist fraglich, ob die verwendeten Affen aus China (Macaca mulatta) tatsächlich ein gutes Modell für die Infektion mit SIV - und den Verlauf der HIV-Infektion bei Menschen - sind. Schließlich wurden die Experimente in der Frühphase der Erkrankung gemacht. Wichtig wäre aber zu wissen, ob eine therapeutische Vakzine auch wirkt, wenn die HIV-Infektion länger besteht. Übereinstimmung besteht aber darüber, daß der Weg einer therapeutischen Vakzine mit aktivierten dendritischen Zellen vielversprechend ist.