Feste Zeitintervall fördern Resistenz

Die immer wieder propagierte starre antiretrovirale Intervalltherapie hat sich offensichtlich nicht bewährt und sollte verlassen werden. Dies ist ein Ergebnis der internationalen Retrovirus-Konferenz CROI (Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections), die im Februar in Boston stattgefunden hat.
Darauf hat Privatdozent Dr. Jürgen Rockstroh aus Bonn bei einer Podiumsdiskussion zur Münchner Aids-Werkstatt in München hingewiesen.
Denn es ist egal, ob für eine starr an zeitlichen Vorgaben orientierte intermittierende antiretrovirale Therapie lange (zum Beispiel Wechsel zwischen Therapie und Pause alle vier Wochen) oder kurze Intervalle (etwa Wechsel im Siebentage-Rhythmus) gewählt werden. Eine solche Strategie scheint die virale Resistenzbildung zu fördern, wie Rockstroh bei der vom Unternehmen Bristol-Myers Squibb unterstützten Veranstaltung gesagt hat.

Wenn schon eine Intervalltherapie bei HIV-Patienten erwogen wird, sollten Behandlungspausen und erneuter Therapiebeginn besser von der CD4-Zellzahl als von pauschalen Zeitpunkten abhängig gemacht werden, so die Empfehlung von der CROI. Das bedeute: Mit den Medikamenten aufhören, wenn die Werte gut sind, so Rockstroh, und wieder starten, wenn sich die Werte verschlechtern.