Bei Diabetes zu viele unnötige Amputatione

Ungefähr 28.000 Amputationen werden in Deutschland jährlich bei Diabetikern wegen eines diabetischen Fußsyndroms durchgeführt. Viele Amputationen werden deshalb notwendig, weil der Diabetes zu einer Störung der Berührungsempfindung (Polyneuropathie) führt und die Patienten das diabetische Fußsyndrom zu spät bemerken. Experten fordern daher eine engmaschige Kontrolle von Diabetes-Patienten, so dass eine Polyneuropathie frühzeitig erkannt wird.
Er muss gezielt die Empfindlichkeit der Füße auf Berührung, Vibration und Temperatur geprüft werden.
Auch eine Prüfung der Fußpulse mit der Doppler-Sonografie sollte zur Routineuntersuchung gehören, da sonst schwerste Veränderungen auch für den Arzt unerkannt bleiben.
Ziel jeder Behandlung sollte die Entlastung von Druckstellen und die Versorgung infizierter Wunden sein. Zur Druckentlastung brauchen viele Diabetiker Schuheinlagen, orthopädische Schuhe oder sogar eine Orthese. Bei fortgeschrittener Erkrankung müssen die Betroffenen zeitweise im Rollstuhl fahren oder bis zur Ausheilung der Wunde sogar das Bett hüten.
Optimal wäre es, wenn alle betroffenen Diabetiker von speziellen "Fußambulanzen" betreut würden, in denen Fußpfleger, Orthopädieschuhmacher, Diabetologen, Chirurgen und Angiologen (Gefäßspezialisten) zusammenarbeiten würden. Mit diesen Maßnahmen könnte die Anzahl der Amputationen um 10.000 jährlich gesenkt werden. Davon ist Deutschland aber leider noch weit entfernt.