Angst - keine bewusste Wahrnehmung

Kann man Angst haben, ohne zu wissen wovor ? Die Antwort lautet: „Ja“. Stellen Sie sich vor, Ihnen wird für wenige Millisekunden ein Bild präsentiert. Die Darbietungszeit ist so kurz, dass Sie gar nicht bemerken, dass da etwas war. Bewusst konnten Sie nichts wahrnehmen – trotzdem haben Sie auf einmal Angst.
In Untersuchungen konnte belegt werden, dass bereits die unterschwellige Präsentation angstbesetzter Stimuli körperliche Angstreaktionen auslöst. In einer Studie wurden den Probanden zunächst glückliche oder traurige Gesichter für so kurze Zeit gezeigt, dass sie diese bewusst nicht wahrnehmen konnten.
Auf die Präsentation folgte zeitnah ein leichter elektrischer Schock, der natürliche Angstreaktionen auslöste. Unbewusst nahmen die Versuchspersonen diesen zeitlichen Zusammenhang zwischen dem unbemerkten Bild und dem spürbaren Schock war und verknüpften die Reize unbewusst miteinander.

Die Folge: Nach einigen Durchgängen zeigten die Probanden selbst dann Angst, wenn dem Bild kein Schock mehr folgte. Sie hatten gelernt, die Angst mit dem Gesicht zu assoziieren, obwohl sie dieses nie bewusst wahrgenommen hatten.