Still und heimlich im Sprühnebel: Legionellen

Immer wieder taucht sie in den Medien auf: die Legionärskrankheit. Dabei handelt es sich um eine schwere Form der Lungenentzündung, die vor allem ältere Menschen oder Menschen mit einem schwachen Immunsystem infiziert. Und tatsächlich ist sie nicht ungefährlich: Unbehandelt verläuft eine solche Infektion in bis zu 70 Prozent der Fälle tödlich.
Den außergewöhnlichen Namen hat diese Lungenentzündung durch das erste Mal ihres Erscheinens. Sie trat erstmals 1976 bei einem Legionärstreffen auf. Bei diesem Treffen erkrankten 221 Männer an einer schweren Infektion, die - mit wenig Erfolg- mit Penicillin behandelt wurde. 34 der Erkrankten starben.

Erst einige Monate später wurde der Erreger identifiziert und damit behandelbar. Der Erreger Bei dem Krankheitserreger handelt es sich um ein Bakterium  die Legionelle. Sie wurde erst spät, nämlich im Jahre 1977 entdeckt. Legionellen halten sich vorzugsweise in warmem Süßwasserauf, also Trinkwasser, Duschwasser und eben Klimaanlagen auf, da hier zur Befeuchtung der Luft, Wasser zerstäubt wird. Wird dieser Sprühregen eingeatmet, kann sich der Mensch infizieren.
Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bis heute nicht beschrieben und wird von Forschern auch als sehr unwahrscheinlich eingestuft.
Die Symptome einer Legionärskrankheit sind die einer typischen Lungenentzündung: Fieber, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, Luftnot, Husten, allgemeines Unwohlsein mit Übelkeit und Erbrechen. Also alles recht unspezifische Erscheinungen. Deshalb wird die Diagnose auch anhand der Anamnese gestellt: Zeigt ein Patient diese Symptome und war er kürzlich in einem Hotel oder viel in einem Schwimmbad, wird der behandelnde Arzt versuchen, den Erreger im Sputum, Blut oder Urin nachzuweisen. Antikörper sind erst nach etwa 14 Tagen im Körper zu finden.
Die Behandlung Das Ganze sollte schnell gehen, denn je eher die Behandlung einsetzt, desto besser sind die Heilungschancen. Und auch die Möglichkeiten, lebensbedrohliche Komplikationen wie eine Hirnhautentzündung erst gar nicht entstehen zu lassen.
Die Therapie sind spezielle Antibiotika, gegen die die Legionellen empfindlich sind. Parallel werden die anderen Symptome wie Fieber oder Erbrechen behandelt. Der Schutz Grundsätzlich sterben Legionellen bei einer Wassertemperatur über 60 Grad. Deshalb sollten Wasserleitungen regelmäßig auf ungefähr 70 Grad erhitzt werden.

Als eine erste Vorsichtsmaßnahme, wenn man sich beispielsweise in einem Hotel nicht so gut aufgehoben fühlt, sollte man das Wasser auf maximale Hitze für ein paar Minuten laufen lassen. Und auf diese Weise den Bakterien, die mit dem ersten Wasserdampf aus den Rohren steigen, entgehen.