Arthrose – schmerzfrei durch den Winter

Über fünf Millionen Menschen leiden deutschlandweit an Arthrose, einem fortschreitenden und schmerzhaften Gelenkverschleiß. Kaltes, feuchtes Winterwetter kann die Beschwerden noch verstärken. Doch einfach im warmen Zimmer zu bleiben und es sich auf der Couch gemütlich zu machen, ist die falsche Strategie.
Es ziept, es piekst oder ein scharfer, stechender Schmerz macht sich breit: Besonders in der kalten Jahreszeit verstärken sich bei vielen Arthrose-Patienten Gelenkschmerzen. Die Kälte scheint ihnen förmlich in die Knochen zu kriechen. „Die genauen Ursachen sind medizinisch noch nicht geklärt, aber die Kombination aus fallenden Temperaturen, sinkendem Luftdruck und geringer Luftfeuchtigkeit trägt dazu bei, dass die Arthroseschmerzen verstärkt werden", erklärt Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer GEK.

-Bewegung muss sein
Deshalb bleiben viele Betroffene so oft wie möglich im Warmen und verzichten während der kalten Wintermonate leider weitestgehend auf Bewegung. Und genau da beginnt der Teufelskreis. Denn je weniger sich Betroffene bewegen, desto mehr versteifen sich die Gelenke und die Schmerzen verstärken sich. Deshalb empfiehlt Marschall. „Auch wenn es Überwindung kostet, sollten Patientinnen und Patienten in dieser Jahreszeit auf moderate Bewegung setzen. In welcher Form, das hängt sowohl von der Ausprägung der Krankheit als auch von der individuellen Fitness ab. Ein täglicher Spaziergang sollte jedoch für fast jeden möglich sein."
-Gehhilfe nutzen
Dabei muss sich niemand schämen, auch mal einen Gehstock zu benutzen. Gerade bei fortgeschrittener Arthrose macht er das Laufen bei Eis und Schnee sicherer. Betroffene gehen entspannter und vermeiden Verkrampfungen der Muskulatur. Außerdem entlasten Gehhilfen die Gelenke, weil sie einen Teil des Gewichts tragen. Nicht umsonst benutzen viele Wanderer in den Bergen oft ein oder sogar zwei Stöcke. Wer sich mehr als einen Spaziergang zutraut, sollte eine Sportart mit einem fließenden Bewegungsablauf wählen, wie etwa Skilanglauf oder Walken.
-Wärme für die Gelenke
Unabhängig vom täglichen Bewegungsprogramm sollten Betroffene auf Wärme setzen und die schmerzenden Gelenke zusätzlich zur normalen Winterkleidung einpacken. So sorgen etwa Knie-, Ellenbogen- oder Schulterschoner aus speziellen Funktionstextilien für wohlige Wärme. Nach einem Aufenthalt in der Kälte sorgt ein heißes Bad für Wohlbefinden. Durchgefrorene Hände werden übrigens schneller schmerzfrei, wenn man einen Schwamm in warmem Wasser kräftig durchknetet.