Das Nachtesser-Syndrom

Es gibt Menschen, die mitten in der Nacht aufwachen, weil sie Hunger verspüren. Die Betroffenen stehen dann auf, gehen zum Kühlschrank und essen. Diese Episoden können pro Nacht mehrmals auftreten. Schätzungen zufolge leiden etwa zwei Prozent der Bevölkerung an diesem sogenannten „Nachtesser-Syndrom“.
Anders als bei anderen Essstörungen wie der Bulimie essen Menschen mit Nachtesser-Syndrom nicht aufgrund einer Heißhungerattacke, sondern weil sie tatsächlich Hunger verspüren.
Nicht zu verwechseln ist das mit dem abendlichen Naschen von Chips oder Schokolade. Denn vom Nachtesser-Syndrom ist erst dann die Rede, wenn nachts ein Großteil der Gesamtmenge an Kalorien aufgenommen wird. Menschen mit Nachtesser-Syndrom nehmen nicht selten tagsüber sehr wenig zu sich. Morgens verzichten viele auf ein Frühstück, da sie noch gesättigt sind. Denn besonders Süßes und Fetthaltiges wird von ihnen nachts bevorzugt. Der nächtliche Gang zum Kühlschrank fördert damit vor allem Übergewicht.
Die Auslöser des Nachtesser-Syndroms sind noch weitgehend unbekannt. Begünstigend auf das nächtliche Essen scheinen aber Stress und ein gestörter Schlaf-Wachrhythmus zu wirken.