Die Persönlichkeit des Pyromanen

Sie lieben das Spiel mit dem Feuer – Pyromanen. Die Frage nach der grundlegenden Persönlichkeitsstruktur dieser Menschen interessiert die Wissenschaftler schon seit langem: Was sind das für Personen, die Lust daran empfinden, Sachen anzuzünden, in Brand zu versetzen ?
Ein Salzburger Gerichtsgutachter hat nun über 100 Brandstifter untersucht. Seine Ergebnisse lassen einen ersten Blick in die Seelen der „Feuerteufel“ zu. Als verklemmt und schüchtern lassen sie sich demnach charakterisieren. Wer gerne mit dem Feuer experimentiert, lebt meist in sich gekehrt. Nicht selten sind Alkoholismus und Selbstzweifel mit im Spiel.
Der Grund dafür, dass derartige Menschen empfänglich für das Vergehen der Brandstiftung sind, ist laut der Studie darin zu sehen, dass das Feuerlegen den meist männlichen Betroffenen ein Gefühl der Macht und Größe vermittelt.
Die eigene Frustration kann durch das Lodern der Flammen in ein Größenerlebnis gewandelt werden. Zu spüren, dass das eigene Handeln folgenreich ist, wird als lustvoll erlebt.

Damit stellt das Feuerlegen eine Kompensation des eigenen Empfindens, machtlos zu sein, dar. Wie Kinder empfinden Pyromanen das Zündeln als faszinierend. Meist vergeht diese Gefühlshaltung jedoch mit zunehmendem Alter: Zwischen 14 und 25 Jahren sind die meisten Feuerleger alt. Ältere Personen werden dieses betreffend auffällig seltener delinquent. Als „geisteskrank“ sollten Pyromanen aus diesem Grund nicht beschrieben werden, sondern eher als infantil. Denn im Leben stehende, gefestigte Persönlichkeiten meiden in der Regel das irrationale Spiel mit dem Feuer.