Ein Schock fürs Leben – Keine Angst vor einem Defi

Nach Angaben der Deutschen Herzstiftung sterben in Deutschland jährlich rund 80.000 Menschen an einem plötzlichen Herztod. Deshalb gibt es an vielen öffentlichen Plätzen Defibrillatoren. „Leider trauen sich zu wenige, die Geräte im Falle eines Falles auch zu benutzen. Dabei sind sie extra so konstruiert, dass Laien sie problemlos anwenden können", sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer GEK.
Wer Zeuge einer Herzattacke mit Herz-Kreislauf-Stillstand und Bewusstlosigkeit wird, sollte sofort den Notarzt alarmieren und anschließend zu einem Defibrillator greifen. Entsprechende Standorte sind durch ein grünes Schild mit einem weißen Herz, in dem ein Blitz zu sehen ist, gekennzeichnet. „Ein Defibrillator kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern stoppen. Dadurch wird wertvolle Zeit für weitere Wiederbelebungsversuche und einen schnellen Transport in die Klinik gewonnen", erklärt Marschall. Dafür muss der Ersthelfer nur die Elektroden auf den entblößten Oberkörper des Opfers kleben, danach analysiert eine Software selbstständig den Herzrhythmus und entscheidet, ob der Elektroschock gegeben werden muss. Per Sprachsteuerung werden dem Helfer alle Schritte erläutert, so dass es keine Schwierigkeiten bei der Anwendung gibt.
„Jeder sollte sich vor Augen führen, dass in solchen Situationen Sekunden über Leben und Tod entscheiden können. Nur den Notarzt zu alarmieren, kann manchmal zu wenig sein. Wer sich jedoch scheut, einen Defibrillator einzusetzen, sollte wenigstens die Herz-Druckmassage und Beatmung im Verhältnis 30:2, also 30 mal drücken, zweimal beatmen, bis zum Eintreffen des Notarztes durchführen", so Marschall.