Einige „rein pflanzliche Wundermittel"

Das Angebot an „Wundermitteln" im Ausland ist unüberschaubar. Die Verbraucher hoffen dabei auf therapeutische Wirkungen, die wissenschaftlich in der Regel nicht nachgewiesen sind. Viele dieser „Wundermittel" wurden von Urlaubern im Ausland ohne Rezept gekauft. Die Patienten waren von der guten Wirksamkeit überrascht und gaben die Präparate in ihrer deutschen Apotheke mit der Bitte um Überprüfung ab. Die Apotheken sandten verdächtige Proben an das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker e.V. (ZL). Dort wurden die als „rein pflanzlich" deklarierten Präparate auf den Zusatz nichtdeklarierter synthetischer Wirkstoffe überprüft.
Mit seinem Screeningverfahren überprüfte das ZL im vergangenen Jahr 17 verdächtige Salben, Cremes, Tabletten und Pulver. In nahezu der Hälfte der Verdachtsfälle konnten stark wirksame und synthetische Wirkstoffe nachgewiesen werden, die nicht als Bestandteile angegeben waren. So enthielten zum Beispiel fünf als „rein pflanzlich" deklarierte Cremes gegen Neurodermitis, die im Ausland gekauft worden waren, kortisonartige Wirkstoffe. „Ist ein Wirkstoff nicht deklariert, führt das den Patienten und den Arzt in die Irre. Deshalb
sollten Patienten im Urlaub keine „Wundermittel" kaufen, sondern auf geprüfte Arzneimittel aus der Apotheke vertrauen", empfiehlt Apotheker Prof. Schubert-Zsilavecz, wissenschaftlicher Leiter des ZLs