Erfundenes ersetzt Alkoholikern

Eine Folge übermäßigen Alkoholkonsums ist das sogenannte „Korsakow-Syndrom“. Extreme Gedächtnisverluste prägen das Krankheitsbild. Die kognitiven Fähigkeiten der Betroffenen sind immens eingeschränkt. Neue Inhalte können sie nur in sehr begrenztem Umfang lernen, die Erinnerungen sind verblasst. Viele Korsakow-Patienten versuchen aber, ihre fehlenden Erinnerungen zu überspielen. Sie erfinden sich ihre Vergangenheit und erzählen den Menschen in ihrer Umwelt spontan Lügengeschichten. Dieses Verhalten wird als „Konfabulieren“ bezeichnet. Durch gezielte suggestive Fragen können die Konfabulationen von Klinikern meist sehr schnell aufgedeckt werden. Denn die Betroffenen schildern Ereignisse, die sich aufgrund ihrer Lebensumstände nicht ereignet haben können. Ein Betroffener in Therapie könnte zum Beispiel erzählen, er sei am Vortag Auto gefahren, obwohl bekannt ist, dass er das Klinikgelände nicht verlassen hat.