Fehldiagnose Parkinson: LKE

Die ersten Symptome sind zitternde Finger. Zudem entstehen durch die Versteifung der Muskeln Schmerzen. Die Diagnose steht schnell fest: Parkinson. Etwa eine Viertelmillion Menschen sind allein in Deutschland von der Parkinsonschen Krankheit betroffen. Doch oft verbirgt sich hinter den körperlichen Anzeichen etwas anderes: die „Lewy-Körperchen-Erkrankung“ oder kurz „LKE“.

Das bis dato eher unbekannte Leiden unterscheidet sich kaum von Parkinson. Mit Voranschreiten der bis dato unheilbaren Krankheit werden die Betroffenen immer unbeweglicher, können sich irgendwann kaum noch bewegen. Dadurch wird neben der Mimik auch die Fähigkeit zu sprechen, stark eingeschränkt.
Damit droht den meist älteren Betroffenen die soziale Isolation. Der Grund für das Entstehen von Parkinson liegt im Wachsen sogenannter „Lewy-Körperchen“ in der „Substantia nigra“. Diese Eiweißklumpen, die aus „Zellschrott“ bestehen, führen in diesem etwa zeigefingergroßen Teil des Gehirns dazu, dass die Zellen absterben.

Denn keine Zelle kann längere Zeit in Umlagerung von den Lewy-Körperchen überleben. Die Zellen in der Substantia nigra sind aber für die Produktion des Botenstoffes Dopamin verantwortlich. Sterben sie ab, kann der Botenstoff, der unter anderem zur Kontrolle der Muskelaktivität notwendig ist, nicht mehr in ausreichender Menge produziert werden. Im Gegensatz zu der LKE entstehen die Körperchen bei der Parkinsonschen Krankheit ausschließlich in der Substantia nigra.

Bei der LKE ist das gesamte Gehirn von der Bildung der Eiweißklumpen betroffen. Ein weiterer Unterschied liegt in der mit der Erkrankung verbundenen Abnahme der geistigen Fähigkeiten. Denn während Parkinson-Patienten oft bis ins hohe Alter geistig fit bleiben, sind alle LKE Patienten von einer fluktuierenden Demenz betroffen.


Das bedeutet, dass in unvorhersehbaren Zeitabständen starke Verwirrtheitszustände auftreten. Unklar ist allerdings bei beiden Krankheiten noch, unter welchen Bedingungen es zur Bildung der Lewy-Körperchen kommt.