ADHS bei Erwachsenen: Zahl der Diagnosen nimmt mit

Das Zappelphilipp-Syndrom ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) galt lange Zeit als Kinderkrankheit. Heute gehen Experten davon aus, dass auch über das Jugendalter hinaus etwa zwei bis vier Prozent der Erwachsenen von ADHS betroffen sind. Allerdings: Je älter die jungen Erwachsenen werden, desto seltener wird die Erkrankung diagnostiziert. „ADHS hört nicht plötzlich mit der Volljährigkeit auf", erklärt Dr. Edda Würdemann, Apothekerin bei der TK. „Deswegen ist es besonders wichtig, dass die jungen Patienten auch über das Kinder-und Jugendalter hinaus eine dem Alter angemessene Therapie erhalten und von entsprechend qualifizierten Fachärzten lückenlos betreut werden."
Wie bei Kindern ist auch bei Erwachsenen besondere Umsicht in der Behandlung mit Ritalin und Co. geboten.
„Medikamente sollten immer nur im Rahmen einer sogenannten multimodalen Therapie eingesetzt werden. Das heißt, Arzneimittel können immer nur ein Teil der Lösung sein", erklärt Würdemann. "
Langfristig müssen auch die jungen Erwachsenen lernen, mit ihrer Erkrankung umzugehen - auch ohne Medikamente."