Kyphoplastie - Halt für gebrochene Wirbel

Rund sechs Millionen Deutsche leiden unter Osteoporose. Der krankhafte Knochenschwund führt häufig zu Wirbelbrüchen, und die starken Schmerzen nach der Operation schränken das Leben der Betroffenen stark ein - Das soll dank einer neuen Methode ein Ende haben.

Durch „Kyphoplastie“ kann die Pein nach dem Eingriff um bis zu 90 Prozent verringert werden. Denn das Verfahren ermöglicht eine Stabilisierung des gebrochenen Wirbels, indem Bio-Zement an die betroffene Stelle eingespritzt wird.

Bei der etwa einstündigen Operation wird dem Patienten dazu mittels einer Kanüle ein Ballonkatheter eingeführt. Um den Wirbel wieder auf zu richten, wird über ihn Kontrastflüssigkeit in den betroffenen Bereich des Knochens gespritzt.
Der auf diese Weise entstandene Hohlraum wird danach mit Bio-Zement aufgefüllt. Diese aus Hydroxylapatit, einem natürlichen Baustoff unserer Knochen, bestehende Substanz, stützt dann das angegriffene Gewebe.

Die Art des Eingriffes ist nicht neu. Bei der bewährten „Vertebroplastie“ wurde allerdings ohne den Einsatz einer Ballonkanüle ein weniger verträglicher Stoff in die beschädigte Wirbelstelle gespritzt. Bisher verwendete man den Kunststoff „Metylmetacrylat“.

Da dieser sich beim Aushärten aber auf bis zu 80 Grad Celsius erhitzt, wurde das umgebende, lebende Knochengewebe durch den Stabilisatoren angegriffen.
Diese unerwünschten Nebenwirkungen zeigen sich beim Bio-Zement nicht. Derzeit wird die „Kypholastie“ nur an der Heidelberger Universitätsklinik angewandt.

Aber die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. Doch die Mediziner besitzen noch keine Langzeiterfahrungen im Umgang mit der neuen Methode. Ob der Bio-Zement bald auch in anderen Kliniken zum Einsatz kommen wird, ist daher unklar.