Mallorca-Akne gibt's auch daheim

Von einer Mallorca-Akne können auch Menschen betroffen sein, die keinen Urlaub auf der beliebten Ferieninsel gemacht haben. Auslöser der Pusteln ist nämlich unter anderem natürliche wie auch künstliche UV-Bestrahlung, wie Professor Percy Lehmann aus Wuppertal bei einem dermatologischen Kongreß in München berichtet hat. Sonnenschutzcremes haben hingegen keine Bedeutung bei der Pathogenese.
In der ersten Beschreibung der Mallorca-Akne vor 30 Jahren wird von jüngeren Patientinnen berichtet, die sich nach einem langen Winter der Sonne ausgesetzt hatten und die dann nach Tagen bis Wochen akneiforme Eruptionen bekamen, so Lehmann. Auch heute werde die Krankheit häufig aus dem Urlaub mitgebracht oder sie trete erst nach dem Urlaub auf. Frauen sind von der Mallorca-Akne, die sich nicht so regelhaft wie eine polymorphe Lichtdermatose darstellt, etwas häufiger betroffen.
Die Pusteln bilden sich meist auf den Oberarmen, Schultern, Rücken und Brust, seltener im Gesicht, berichtete Lehmann. Das monomorphe Erscheinungsbild mit bräunlichen oder rötlichen Papeln, die ein bis drei Millimeter groß sind, sei der Steroid-akne ähnlich. "Das sind sehr verwandte Bilder", sagte der Wuppertaler Dermatologe. Komedonen bilden sich nicht, gelegentlich entstünden jedoch Abszesse.
Doch die UV-Bestrahlung ist nicht der einzige Auslöser dieser Hautkrankheit, die immer streng saisonal im Frühjahr und im Frühsommer vorkommt. "Eine Mallorca-Akne ist nicht reproduzierbar.

Deshalb muß es noch unbekannte Kofaktoren geben", meinte Lehmann. Beruhigend sei aber, daß die Hauterkrankung im Herbst von selbst wieder verschwindet.