Neuer Verdächtiger im Fall Alzheimer

Fehlerhafte Astrozyten könnten die Ursache für degenerative Gehirnerkrankungen wie Morbus Alzheimer sein, das vermuten US-Neurochirurgen von der Universität Rochester in New York. Diese Zellen werden auch Sternzellen genannt und regulieren den Flüssigkeitshaushalt im Gehirn. Wie das Magazin ‚Geo’ in seiner Mai-Ausgabe berichtet, galten Astrozyten bislang lediglich als Nährstoffversorger und Stützen für die empfindlichen Neuronen in Hirn und Rückenmark.
Nach neuesten Studien jedoch greifen die Astrozyten mit bestimmten Signalstoffen auch direkt in den Blutstrom des Gehirns ein – normalerweise positiv. Sie weiten die Arterien und erhöhen dadurch den Blutfluss. Fehlerhafte Sternzellen aber, so nehmen die Forscher an, wären nicht mehr imstande, diese Aufgabe korrekt ausführen. Dadurch würde sich die Durchblutung des Nervensystems verringern und die Neuronen erhielten nicht mehr genügend Nährstoffe. Das könnte das Absterben von Nervenzellen bewirken. Bestätigt sich der Verdacht, müssten künftig auch die Astrozyten und nicht nur die Neuronen zur Zielscheibe für neue Wirkstoffe gegen die Alzheimer-Krankheit werden.