Nur wenige Abführmittel dauerhaft unbedenklich

Nur wenige Abführmittel sind bei lang anhaltenden Gebrauch unbedenklich. „Die meisten Abführmittel sollten ohne ärztliche Empfehlung nicht länger als ein bis zwei Wochen eingenommen werden“, sagt Apotheker Prof. Dr. Martin Schulz, Geschäftsführer Arzneimittel der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Zusätzlich sollten sie nicht täglich, sondern nur jeden zweiten Tag angewendet werden. Eine Ausnahme bilden Quellstoffe wie Leinsamen oder Flohsamen, die auch langfristig gut verträglich sind. Grundsätzlich sollten Abführmittel nur bei Bedarf und kurzfristig eingesetzt werden. Werden sie zu lange eingenommen, können einige Wirkstoffe selbst eine Verstopfung verursachen. Schulz: „Aus Unwissenheit nehmen einige Patienten Abführmittel zu häufig oder in zu hohen Dosierungen ein. Wer langfristig unter Verstopfung leidet, sollte sich in der Apotheke individuell beraten lassen.“ Eine Darmträgheit kann auch die Nebenwirkung von Medikamenten sein, etwa von starken Schmerzmitteln oder einigen Psychopharmaka.
Ein Arztbesuch ist wichtig, wenn zum Beispiel Blut im oder auf dem Stuhl sichtbar ist oder wenn gleichzeitig Erbrechen auftritt. Auch wenn der Stuhl schafskotartig oder bleistiftartig ist, sollten sich Patienten an einen Arzt wenden. Grundsätzlich ist die Selbstmedikation mit Abführmitteln bei Kindern unter sechs Jahren und bei schwangeren oder stillenden Frauen kritisch.