Pille gegen Pickel?

Acht bis neun von zehn Jugendlichen leiden unter Akne. Bis zu 20 Prozent der Betroffenen haben auch noch als Erwachsene Hautprobleme. Mädchen und Frauen, die bei schwerer Akne Medikamente mit dem Wirkstoff Isotretinoin erhalten, sollten bei der Einnahme dieses verschreibungspflichtigen Mittels sehr vorsichtig sein, rät die Techniker Krankenkasse (TK). Denn: Isotretinoin kann das ungeborene Kind schädigen und zu Fehlbildungen an Ohren, Gesicht, Gaumen, Herz und zentralem Nervensystem führen. Patientinnen darf die Arznei nur verordnet werden, wenn sie nicht schwanger sind und zugleich absolut sicher verhüten.
Den kritischen Wirkstoff erhalten offenbar immer mehr Frauen verschrieben. So hat die Zahl der weiblichen Versicherten zwischen 15 und 45 Jahren, die Isotretinoin zur oralen Einnahme auf Rezept verordnet bekamen, 2011 im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent zugenommen.
Das ergab eine Auswertung der TK. Auch 2010 gab es, verglichen mit 2009, einen Anstieg. Er lag bei mehr als 13 Prozent. Weil Isotretinoin im Körper nachwirkt, müssen Patientinnen nach Abschluss der Therapie noch einen Monat lang weiterhin sicher verhüten. Wird das Medikament nicht vollständig aufgebraucht, sollten Reste in der Apotheke abgegeben werden. Keinesfalls darf die Arznei einfach an Freundinnen oder weibliche Verwandte gegeben werden. Daran sollten vor allem Männer denken, die bei der Akne-Behandlung mit Isotretinoin keine fruchtschädigenden Wirkungen befürchten müssen