Sind H. pylori und Ulkus weg, reicht Antaz

Antazida lindern effektiv Dyspepsie (etwa Sodbrennen und Oberbauch-Schmerzen), die nach erfolgreicher Eradikation von Helicobacter pylori weiterbestehen oder zurückkehren. Da schwere Gastritis und Ulzera weg sind, kann auf Arzneien wie H2-Rezeptor-Antagonisten und Protonenpumpenhemmer verzichtet werden.
Darauf hat Professor Siegfried Ernst Miederer aus Bielefeld in Hamburg aufmerksam gemacht.
Der Nutzen des aluminium-magnesiumhaltigen Antazidums Maaloxan® wurde in einer Anwendungsbeobachtung untersucht. In die Auswertung gingen die Daten von 650 Patienten aus 228 Arztpraxen ein.

Die Studienteilnehmer hatten eine Eradikationstherapie erfolgreich abgeschlossen, klagten aber noch über Brennen und Druckgefühl im Oberbauch, retrosternale Schmerzen und saures Aufstoßen. Sie nahmen drei- bis viermal am Tag eine Kautablette oder einen Beutel (25mVal) des Antazidums ein. "Nach durchschnittlich 15 Therapietagen waren mehr als 95 Prozent der Patienten beschwerdefrei oder hatten nur noch leichte Beschwerden", sagte Miederer bei einer Veranstaltung des Unternehmens Cassella-med. In einem Fragebogen, den 239 Patienten zurückgeschickt hatten, gaben drei Viertel der Betroffenen an, nach im Schnitt fünf Tagen beschwerdefrei gewesen zu sein.
Die Wirkung des Antazidums trat sehr schnell ein: Die Beschwerden besserten sich innerhalb von 20 Minuten nach Einnahme bei 67 Prozent der Befragten, bei 86 Prozent verschwanden sie innerhalb von 60 Minuten.
Miederer vermutet, daß Protonenpumpenhemmer und H2-Blocker auch nicht besser abschneiden würden.

Für Patienten, bei denen nach Eradikation von H. pylori säurebedingte Oberbauchbeschwerden bestünden, sei ein Antazidum optimal.
Denn nach einer Eradikation nehme die Säurebelastung des Magens zu, wie Untersuchungen ergeben hätten, Ulzera seien jedoch sehr selten, so der Chefarzt an der Klinik für Gastroenterologie und Diabetologie des Ev. Johannes-Krankenhaus Bielefeld.