Soziale Phobie

Zitternd balanciert sie die Gabel zum Mund, gefährlich schwanken dabei die mit Dressing versehenen Salatblätter. Sie fühlt sich unsicher, beobachtet. Streng schaut ihr zukünftiger Chef bei dem Geschäftsessen zu ihr herüber - Wohl jeder kennt die unangenehmen Gefühle, die mit einer solchen Situation einhergehen können. Allerdings steigert sich diese Angst vor der Blamage bei einigen Menschen zu einer sozialen Phobie.
Diese psychische Störung, die mit extremer Schüchternheit und Angst vor sozialen Konflikten einhergeht, ist in unserer Gesellschaft verbreiteter, als viele glauben. Neuste Studien belegen, dass rund zehn Prozent der Deutschen unter sozialer Phobie leiden. Besonders das Agieren im öffentlichen Leben bereitet den betroffenen Personen Schwierigkeiten. Schon der Smalltalk mit dem Chef stellt oft eine scheinbar unüberwindliche Hürde dar, ganz zu Schweigen von dem Halten einer Rede vor Publikum.


Natürlich bedeutet das nicht, dass das Lampenfieber vor der Präsentation oder das ungute Gefühl, sich unter vielen Fremden auf einer Party zu verständigen, nicht normal sind. Ein wenig Schüchternheit ist ganz normal. Erst wenn die soziale Scheu die eigenen Möglichkeiten einschränkt, das Leben belastet, sollte man sich an einen Psychologen wenden. Auch der Hausarzt oder Apotheker kann häufig wertvolle Tipps geben.