Volkskrankheit: Sodbrennen

Zu fett gegessen, zu viel getrunken, das Falsche gegessen, das Falsche getrunken. Schon setzt dieser unangenehm brennende Schmerz hinter dem Brustbein ein, der die Menschen schlecht schlafen und das gute Mahl vergessen lässt: Sodbrennen.
Was passiert da? In den meisten Fällen funktioniert der Verschlussmechanismus zwischen Magen und dem unteren Ende der Speiseröhre nicht richtig.
Das sollte er aber, damit die beißende Magensäure nicht in Kontakt mit der hochempfindlichen Schleimhaut kommt.


Denn die Säure schädigt und zerstört die schützende Schleimschicht über der inneren Haut und dem Muskel des Organs, dass eigentlich nur für den Transport der Nahrung vom Mund in den Magen zuständig ist. Häufig ist dieser Defekt angeboren, tritt aber auch oft bei Jugendlichen, die sich noch im Wachstum befinden und bei Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel auf.

Wann passiert das? Gerade nach dem Essen tritt Sodbrennen auf. Der volle Magen drückt nach oben und die Magensäure kann durch den nicht gut schließenden Muskel leicht in das untere Ende der Speiseröhre „überschwappen“. Üppige Mahlzeiten regen den Magen an, besonders viel der verdauenden Säure zu produzieren, deshalb fördern schwere Essen das Auftreten von Sodbrennen. Essen am späten Abend tun ihr übriges, denn dann hat der Körper eigentlich schon auf Ruhemodus geschaltet und die Verdauung läuft langsamer als am Tag.

Auch scharfe, kalte oder zu heiße Speisen oder Getränke regen die Magensäurebildung an. Übergewichtige Menschen sind verstärkt davon betroffen, denn das Übergewicht verstärkt den Druck im Bauch auf die Organe und die Magensäure wird quasi zusätzlich „hochgedrückt“. Was tun? Die richtige Diät in einem solchen Fall lautet einfach: Erlaubt ist, was bekommt. Jeder sollte seine Essgewohnheiten und Verträglichkeiten genau beobachten und daraus ableiten, was ihm am Besten hilft. Als hilfreich bei Sodbrennen haben sich erwiesen: - wenig Fett, viel Eiweiß. Fett verlangsamt die Verdauung, wohingegen Eiweiß Teile der Magensäure neutralisieren kann - kleine Mahlzeiten.

Denn dann wird der Magen die Speisen schneller verdauen. Auch sollten schwere Mahlzeiten nicht mehr nach 18 Uhr eingenommen werden - Alkohol und Zigaretten fördern die Magensäureproduktion und können sich zusätzlich negativ auf die Funktion des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre auswirken - Sie sollten gründlich kauen. Denn mit allen Speisen, die gut vorbereitet in den Magen gelangen, hat dieser weniger Arbeit - Häufig hilft ein Glas lauwarme Milch. Wobei das bestimmt nicht jedermanns Sache ist ... Medikamentöse Behandlung Tabletten oder andere Medikamente, die bei Sodbrennen verabreicht werden, enthalten Mittel, die überschüssige Magensäure binden. Allerdings sollten sie nicht über lange Zeit ohne fachmännischen Rat eingenommen werden, da sie das eigentlich ausgewogene Verdauungssystem stören können.


In letzter Konsequenz kann operiert werden. Früher war das eine sehr aufwändige und komplikationsreiche Operation, bei der in Brust- und Bauchraum gleichzeitig gearbeitet werden musste. Heute ist der Eingriff durch neue Methoden mit Videotechnik, also minimal invasiven Techniken, wesentlich erleichtert.