Was tun bei Verstopfung?

Normalerweise drückt der Darm den Speisebrei durch regelmäßiges Zusammenziehen der Darmwand nach vorn. Bei Verstopfung ist der Transport des Nahrungsbreis verlangsamt oder kommt fast gänzlich zum Erliegen.

Durch die verlängerte Verweildauer des Stuhls im Darm wird ihm im Dickdarm vermehrt Wasser entzogen; so dickt der Stuhl zunehmend ein. Oder es liegt eine Störung vor, die die Stuhlentleerung behindern (Gründe dafür können Erkrankungen im Anusbereich sein, etwa Hämorrhoiden, Entzündungen oder Tumoren). Auch eine schwach ausgeprägte Bauchmuskulatur kann die Verdauung erschweren. Des weiteren verursachen bestimmte Medikamente, z.B. Opiate oder Atropinabkömmlinge, die Peristaltik (die Beweglichkeit des Darms). Auch gelten psychische Einflüsse als erheblich bei der Obstipation.
Viel Stress und Hektik führen letztlich auch dazu, dass der Adrenalinspiegel im Körper ständig erhöht ist und das wirkt zusätzlich hemmend auf den Darm. Die Defintionen, ab wann eine Obstipation vorliegt, variieren.

Als Faustregel gilt: Wer über einen Zeitraum von drei Monaten den Darm seltener als drei Mal wöchentlich entleert, leidet unter Verstopfung.
Was nun? Bevor zu entscheiden ist, was hilft, muss die Ursache für die Verstopfung gefunden werden. Deshalb sollte immer erst ein Arzt aufgesucht werden. Für die Diagnose wird normalerweise eine Darmspiegelung durchgeführt, damit Tumorerkrankungen oder entzündliche Prozesse erkannt und behandelt werden können, wenn sie ursächlich für das Leiden sind. Sollten sich hier keine Auffälligkeiten ergeben, sollte man, bevor der Griff in die Medikamentenkiste geht, einige Ratschläge befolgen und so versuchen, die Verstopfung in einem ersten Schritt zu mindern:

  • Ausreichend trinken ist wohl eines der einfachsten Dinge. Zwei bis drei Liter täglich sollten Menschen trinken, im Sommer oder bei hoher körperlicher Belastung entsprechend mehr. Dadurch wird dem Körper viel Flüssigkeit angeboten, die er eben auch in den unteren Bauchregionen gut gebrauchen kann. Ein kleiner Tipp: Bei Verdauungsstörungen hilft ein Glas Wasser morgens auf nüchternen Magen schon sehr. Er „schubst“ quasi die Darmbewegungen an. -
  • Ballaststoff reiche Kost dehnt sich aus und füllt den Darm somit gut. Das wiederum veranlasst den ihn dazu, sich reflektorisch zu bewegen und so die Nahrung zu transportieren. Aber Achtung: Gerade hier muss viel getrunken werden, sonst haben die Ballaststoffe eine gegenteilige Funktion und dicken den Stuhl noch zusätzlich ein!
  • -Ein weiteres Stichwort ist Bewegung. Wer viel im Büro sitzt und sich wenig bewegt, dessen Darm wird auch träge. Nehmen sie statt die Treppe statt dem Aufzug und greifen Sie vielleicht einmal wieder zum Fahrrad statt zur U-Bahn. -
  • Und probieren Sie auch ruhig dass, was anderen schon geholfen hat: Einige schwören auf Trockenobst oder Leinsamen oder ein Glas Buttermilch. Bei Verstopfung gilt die Regel: Erlaubt ist, was hilft. Sollte das alles nicht helfen können Sie noch Abführmittel, Laxantien, nehmen. Diese Stoffe verhindern die Eindickung des Stuhl und/ oder fördern die Darmperistaltik. Lassen Sie sich beraten, denn es gibt die unterschiedlichsten Präparate
  • – auch Mittel auf pflanzlicher Basis. Allerdings kann eine ständige Einnahme von Abführmitteln Nebenwirkungen haben und zu Störungen im Salzhaushalt des Körpers führen. Zudem neigt der Darm dazu, sich an die medikamentöse Unterstützung zu gewöhnen und die eigene Arbeit immer mehr einzustellen.