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Bestimmte Prostatamittel können Atem

Seltene unerwünschte Arzneimittelwirkungen können oft trotz aller Sorgfalt bei der Zulassung erst nach Jahren der Anwendung erkannt werden. So können verschreibungspflichtige Arzneimittel gegen Prostatabeschwerden, die den Wirkstoff Tamsulosin enthalten, auch Atemnot verursachen. Dies berichteten Apotheken an die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK).
Der Wirkstoff Tamsulosin wird bei Männern erfolgreich gegen Beschwerden beim Wasserlassen eingesetzt. Die Ursache der Atemnot scheint eine Schwellung der Schleimhaut im Bereich der oberen Luftwegen beziehungsweise des Kehlkopfes zu sein. Meist trat die Atemnot schon nach der ersten Einnahme auf. Nach dem Absetzen des Medikaments verschwanden die Symptome innerhalb von Stunden bis mehreren Tagen. In den Gebrauchsinformationen der betreffenden Medikamente ist diese Nebenwirkung für den Laien nicht immer deutlich benannt. Da im höheren Lebensalter Atembeschwerden auch durch andere Erkrankungen wie beispielsweise Herzerkrankungen verursacht sein können, werden die durch Tamsulosin verursachten Atembeschwerden möglicherweise falsch interpretiert oder überhaupt nicht erkannt.
„Deshalb sollten besonders ältere Männer, die Tamsulosin-haltige Prostatamittel einnehmen, auf Atembeschwerden oder Atemnot achten. Hier gilt wie bei allen Arzneimitteln: Wenn Patienten Nebenwirkungen beobachten, sollten sie diese dem Apotheker oder dem Arzt berichten", sagte Apotheker Professor Thomas Beck, Leiter der AMK. „Nur dann kann die Häufigkeit und Bedeutung einer Nebenwirkung verlässlich eingeschätzt werden".