Spinnengift gegen Herzrhytmusstörungen

Amerikanischen Wissenschaftlern ist es gelungen, das sogenannte "GsMtx-4" zu isolieren. Eine genetische Kopie konnte ebenfalls erstellt werden. Es ist damit möglich, die Substanz künstlich zu erzeugen. Das Gift der bis zu zehn Zentimeter großen Spinnen muss für die Forschung nicht mehr herangezogen werden. Nun befindet sich das synthetische GsMtx-4 in der Testphase.
Erste Versuche mit Tieren verliefen erfolgversprechend. Mittels Strom induzierte man bei Körpern von Kaninchen Vorhofflimmern.
Dann verabreichte man ihnen die Substanz aus dem Spinnengift.

Es zeigte sich, dass sich das Vorhofflimmern einstellte, ohne dass andere Herzfunktionen beeinträchtigt wurden. Die Ursache für den Erfolg liegt in der hemmenden Funktion des Eiweiß. Es blockiert die sogenannten "SAC-Ionenkanäle".
Deren Permeabilität für eine erhöhte Zahl der elektrisch geladenen Teilchen gilt als der primäre Grund für das Entstehen von Vorhofflimmern. Das Eiweiß verhindert, dass die Ionen die Kanäle in übermäßiger Menge passieren können und damit den Rhythmus des Herzes aus dem Takt bringen.
Ob die Substanz schädigende Auswirkungen auf andere Organe besitzt, ist noch nicht untersucht worden. Gleiches gilt für Experimente mit lebenden Tieren.
Die Ansätze sind zwar sehr vielversprechend, es wird aber noch viel Forschung notwendig sein, bis feststeht, ob sich das Gift der Vogelspinnen in der Humanmedizin einsetzen lässt.