Das Proust-Phänomen: Wie Gerüche Erinnerungen weck

Im Vergleich zu unserem dominanten Sehsinn scheint das Riechen im Alltag weniger wichtig zu sein. Doch wir lassen uns von Gerüchen stärker beeinflussen als uns bewusst ist. Denn das Riecherleben ist an unsere Emotionen und Emotionen gekoppelt. Unser Gehirn speichert olfaktorische Eindrücke über Jahre, was dazu führt, dass wir uns augenblicklich an bestimmte Gegebenheiten unser Vergangenheit erinnern, wenn wir einen damit assoziierten Geruch wahrnehmen. Ob wir einen Geruch als angenehm erleben, hängt auch davon ab, in welchem Kontext wir ihn die ersten Male wahrgenommen haben.
Aus der Literatur stammt die Bezeichnung für das „Proust-Phänomen“. In einer seiner Erzählungen schildert Proust, wie ein Mann sich in einem Café beim Genuss eines Stücks Gebäcks plötzlich intensiv in seine Kindheit zurückversetzt fühlt.
Maßgeblich für dieses Erlebnis war der Geruch des Gebäcks.