Der "Cocktail-Party-Effekt"

Stimmengewirr umgibt Sie. Sie unterhalten sich gerade angeregt mit einem der anderen Partygäste. Plötzlich schrecken Sie auf: Irgendwo in einer anderen Ecke des Raumes wurde Ihr Name genannt. Trotz des Lärmpegels sind Sie sich sicher. Denn haben ihn sofort herausgehört. Vielleicht ist Ihnen etwas derartiges schon einmal passiert.

Das automatische Aufschrecken beim Hören des eigenen Namens bezeichnet man als den „Cocktail-Party-Effekt“. Dieses Phänomen zeigt, dass unsere Aufmerksamkeit selektiv ist. Ob bewusst oder unbewusst richten wir unsere Aufmerksamkeit stets auf bestimmte Objekte, scheinbar unwichtiges wird im selben Zuge ausgeblendet.

Denn nur Dinge, denen wir unser aktuelles Augenmerk schenken, gelangen in unser Bewusstsein. Ein bekanntes Beispiel für das Ausblenden unwichtiger Informationen ist das Ticken einer Uhr: In der ersten Zeit stört das ungewohnt monotone Geräusch, aber nach kurzem Aufenthalt in Gegenwart des Tickens nehmen wir es nicht mehr war, wenden unsere Aufmerksamkeit anderen Dingen zu. In diesem Moment werden die Töne automatisch aus unserem Bewusstsein ausgeblendet. Damit stellt dieses „Adaptieren“, also das Gewöhnen an einen Reiz, das Gegenteil des „Cocktail-Party-Effektes“ dar, bei dem unsere Aufmerksamkeit blitzartig auf unseren eigenen Namen gerichtet wird.