Einsamkeit begünstigt Herzleiden

Rauchen, falsche Ernährung und wenig Bewegung sind die klassischen Risikofaktoren eines Herzinfarkts. Neben der physischen Gesundheit spielt aber auch die psychische Verfassung beim Entstehen von Herzproblemen eine Rolle. In der Alltagssprache spricht man bei Liebeskummer auch von „Herzschmerz“; und soweit hergeholt, wie es auf den ersten Blick scheint, ist dieser Vergleich nicht.
In zahlreichen Studien konnte belegt werden, dass eine feste Partnerschaft die Genesung nach einem Infarkt beschleunigen kann. Andersherum tragen Personen, die sich einsam fühlen, ein höheres Risiko, an einem Herzleiden zu erkranken. Denn sie tendieren eher dazu, Depressionen zu entwickeln. Menschen, die unter dem Gemütstief leiden, tragen Expertenschätzungen zufolge ein mehr als doppelt so hohes Risiko, an einem Herzleiden zu erkranken. Denn Depressionen können zu Veränderungen in autonomen Nervensystem führen und negativ auf die Blutgerinnung wirken. Weiterhin begünstigen sie einen ungesunden Lebensstil, da Depressiven in der Regel die Antriebskraft fehlt, sich gesund zu ernähren oder Sport zu treiben.
Im Berufsleben spricht man im Zusammenhang von Herzleiden infolge sozialer Isolation übrigens von einer „pathogenen Trias“. Die drei Faktoren hohe Arbeitsintensität, geringe Kontrollmöglichkeiten und fehlende soziale Unterstützung führen bei über 50-Jährigen zu einer erhöhten Herz-Kreislaufmortalität.