Flugzeugessen: Von Tomatensaft und Durchgegartem

Dass so viele Menschen auf Flugreisen Tomatensaft bestellen, ist ein Phänomen – sind es doch eben oft diejenigen, die im Supermarkt die Gemüsesaftpackungen mit großem Bogen umgehen. Das der Tomatensaft im Flugzeug so verlockend wirkt, hängt damit zusammen, dass sich unser Geschmackserleben auf 9000 Metern Höhe deutlich verändert. Luftdruckveränderung und trockene Luft machen unserem Geschmackserleben zu schaffen und wirken sich auch auf die Speisen aus. Viele Nahrungsmittel trocknen in dieser Umgebung im Zeitraffer aus und sind daher als Essen auf Flugstrecken nicht oder weniger geeignet. Die Fluggesellschaften investieren viel Zeit und Geld, um das perfekte Essen für Flugreisen zu entwickeln.
Denn mit der Verpflegung an Bord steht und fällt die Zufriedenheit der Kunden. Hohe Ansprüche haben die meisten Reisenden besonders auf Langstreckenflügen. Das Bordessen muss dann fast zeitgleich hunderten recht anspruchsvollen Gaumen serviert werden.
Da man am Bord eines Flugzeugs nicht kochen kann, werden üblicherweise vorgekochte Speisen kurz erwärmt. Das schadet schnell der Qualität. Hinzukommt, dass das Geschmacksempfinden der Fluggäste in der Luft anders ist als am Boden. Wir bevorzugen stärker gewürzte Speisen.
Vieles erscheint uns fad, das unter normalen Umständen köstlich schmecken würde.
Das erklärt auch, warum Tomatensaft in luftiger Höhe besser schmeckt als am Boden.