Fruchtfliegen im Dienst der Forschung

Im Haushalt zählen sie zu den unbeliebten Gästen, die sich insbesondere in den Sommermonaten in Scharen auf überreifem Obst oder Gemüse niederlassen. Aber in der Forschung spielen Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster) eine wichtige Rolle. Zum einen vermehren sie sich rasend schnell. Alle zwei Wochen entsteht eine neue Generation. Zum anderen sind sie klein und genügsam. Sie müssen nicht in aufwändigen Käfigen gehalten oder mit teurem Futter versorgt werden. Zum „Haustier der Vererbungswissenschaften“, wie Nobelpreisträger Morgan Drosophila einmal bezeichnete, avancierte die Fruchtfliege wegen ihrer verschiedenen Phänotypen, also äußerer Erscheinungsformen.
Es gibt Fruchtfliegen mit langen, glatten Flügeln und Exemplare mit kurzen Stummelflügel, die Färbung des Abdomens kann braun oder schwarz sein.
Diese genetisch bedingten Unterschiede machten es möglich, durch Kreuzungsversuche die Mechanismen der Vererbung zu ergründen.
Zum Beispiel konnte anhand der Fruchtfliege der Beweis der Genkopplung erbracht werden.