Gegen den Schönheitswahn

Egal wohin der TV-Zuschauer derzeit schaltet - schnell stößt er auf irgendeinen Beitrag zum Thema Schönheitschirurgie. Alles ist möglich, geht es nach den Machern. Gefahren - körperliche und psychische - werden wenn überhaupt nur am Rande erwähnt.
Dagegen wehren möchte sich die Bundesärztekammer (BÄK). Sie möchte in der nächsten Zeit einen Kontrapunkt zum grassierenden Schönheitswahn setzen. „Es darf einfach nicht sein, dass unsere Kinder sich in ihrem Selbstwertgefühl vor allem durch suggerierte Defizite gegenüber Stars und Sternchen definieren und die so genannte Schönheitschirurgie zum Jugendkult hochstilisiert wird", so der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe.
Die Vermarktung schönheitschirurgischer Leistungen habe in den Medien, insbesondere in der Fernsehunterhaltung, ein unerträgliches Ausmaß erreicht. Ärzte, die in den Shows auftreten sollten nach Aussagen der BÄK überprüft und auch die Landesmedienanstalten auf die Probleme der TV-Unterhaltungsformate hingewiesen werden.

Darüber hinaus möchte die BÄK eine für den Patienten einfach zu lesende Berufsbezeichnung einführen und eine Änderung im Weiterbildungsrecht einführen. Für die Patienten soll deutlich erkennbar werden, dass Fachärzte für Plastische Chirurgie und Fachärzte mit der Zusatzweiterbildung Plastische Operationen im Gegensatz zu selbst ernannten Schönheitschirurgen über die notwendige Qualifikation für Schönheitsoperationen verfügen.