Gezüchtete Knochenchips geben Zähnen

Zahnimplantate lassen sich nur in einen stabilen, kräftigen Kieferknochen einbringen. Reicht das Knochenvolumen nicht aus, muß oft mit einem schmerzhaften Verfahren autologer Knochen aus dem Unterkiefer oder aus dem Beckenkamm transplantiert werden. Mit gezüchteten autologen Knochenchips wird ein solcher Zweiteingriff überflüssig.

Ein Grund, weshalb der Kieferknochen nicht ausreicht, um eine Implantatschraube zu verankern, ist etwa eine Knochenatrophie bei älteren Patienten. Es gibt zwar Verfahren, um den Kieferhöhlenboden sukzessiver anzuheben, aber nicht immer reicht dies aus. Wenn solche Patienten dennoch einen festsitzenden Zahnersatz mit künstlicher Zahnwurzel wollen, dann müssen sie einen schmerzhaften Zweiteingriff erdulden: Mittel der Wahl ist derzeit die autologe Transplantation von Unterkiefer- oder Beckenkammknochen.

Als Alternative zum schmerzhaften Zweiteingriff hat das Freiburger Start-up-Unternehmen BioTissue jetzt ein Verfahren entwickelt, um autologen Ersatzknochen für Zahnimplantationen zu züchten. Der gezüchtete Ersatzknochen ist jetzt als BioSeed®-Oral Bone auf den Markt kommen.
Bei dem Verfahren werden den Patienten nur noch kleine Perioststreifen entnommen. Mit Patientenserum vermehren sich die Knochenzellen auf einer Trägermatrix und stehen nach etwa sieben bis acht Wochen als Knochenchips für die Transplantation bereit