Haschisch als Einstiegsdroge?

Immer wieder wird diskutiert, ob der Konsum von Haschisch und Cannabis die Hemmschwelle senkt, zu härteren Drogen zu greifen. Die Befürworter des Cannabis-Konsums weisen das nicht von der Hand. Aus ihrer Sicht ist aber nicht die Droge an sich, sondern ihre Illegalität die Ursache für ihren Ruf als Einstiegsdroge. Denn die Konsumenten kämen bei ihrer Beschaffung häufig zwangsläufig auch in Kontakt zu härteren Drogen und würden dadurch zu ihrem Konsum verleitet.
Eine biologische Wirkung von Cannabis auf das Suchtzentrum im Gehirn konnte bisher nicht belegt werden. Diesen Beweis erbrachten nun jedoch schwedische Wissenschaftler. Ihren Ergebnissen zufolge führt der regelmäßige Konsum von Cannabis zu einer höheren Suchtanfälligkeit. Cannabis wirkt also unabhängig vom sozialen Umfeld seiner Konsumenten als Einstiegsdroge. Seine Legalisierung würde daran nichts ändern.
In einem Versuch mit Ratten untersuchten die Forscher die Wirkung des im Cannabis enthaltenen THC (Tetrahydrocannabinol) auf das Gehirn. Die Tiere konnten sich über einem Mechanismus in ihrem Käfig selbst mit Cannabis versorgen. Es stellte sich heraus, dass alle Versuchsratten binnen kurzer Zeit abhängig von der Droge wurden.
In einem anschließenden Versuch konnten die drogengewöhnten Ratten sowie sucht-unerfahrene Tiere über ein Hebelsystem in ihrem Käfig auch härtere Drogen erhalten. Die Ratten, die bereits an Drogen gewöhnt waren, stellten sich als weitaus gieriger auf Heroin heraus.
Die Ursache für die höhere Suchtgefährdung durch Cannabis liegt den Forschern zufolge in einer Veränderung der Belohnungssysteme im Gehirn. Der im Cannabis enthaltene Wirkstoff THC macht anfällig für Opiate.