Jugendliche in der Stressfalle

Kaum hat das neue Schuljahr begonnen, stecken Schüler und Familien mittendrin im Schulstress. Ein Schultag muss gut geplant sein, damit am Abend alles Notwendige erledigt ist. Nachmittagsschule, Hausaufgaben, Vokabellernen und die Fächer für den nächsten Tag vorbereiten. Dazwischen gepackt sind das Training im Sportverein, Unterricht in der Musikschule und Nachhilfeunterricht für die Problemfächer und wenn noch Zeit bleibt mit Freunden treffen.
Leistungsdruck und eng getaktete Tagesabläufe belasten Kinder und Jugendliche. Das zeigt eine repräsentative Elternbefragung des Forsa-Instituts im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Von den 11- bis 18- Jährigen sind zwei von drei durch die Schule gestresst, jeder Achte steht dabei stark unter Druck. Am Häufigsten belasten zunehmender Leistungsdruck und Angst vor schlechten Noten, ungerechte Behandlung durch Lehrer, ein zu langer Schultag sowie zu schwieriger und umfangreicher Lernstoff die Schüler.
Körperlich und seelisch wirkt sich Stress bei Kindern und Jugendlichen wie bei Erwachsenen aus. Der Körper mobilisiert alle Reserven, um mit Problemsituationen fertig zu werden. Dauert der Stress an, ohne dass er bewältigt wird, hat das körperliche und seelische Folgen. Stress-Symptome bei Kindern und Jugendlichen reichen von einfachen Störungen wie Gereiztheit oder Unruhe über psychosomatische Beschwerden bis hin zu heftigen emotionalen Problemen. Auch aggressives Verhalten kann eine Folge von Stress sein.
Als kurzzeitige Reaktion auf aktuelle Ereignisse wie beispielsweise eine schwere Klassenarbeit ist das völlig normal. Problematisch wird es erst, wenn die Symptome länger anhalten.
Viele Kinder sind unter Stress nervös oder ängstlich. Andere ziehen sich zurück, leiden unter Appetit-, Schlaf- und allgemeiner Lustlosigkeit sowie Kopf- und Bauchschmerzen oder Übelkeit. Häufige Anzeichen sind auch Reizbarkeit und Unruhe.

Spezielle Vorsorgeuntersuchungen bieten auch der gesunden psychischen Entwicklung der Heranwachsenden ausreichenden Raum.
Neben einer körperlichen Untersuchung fragt der Arzt in einem vertrauensvollen Gespräch auch nach seelischen Problemen.