„Nachteulen“ sexuell aktiver?

Unsere innere Uhr bestimmt zu einem guten Teil unseren Tagesrhythmus. Wer Schichtarbeit macht oder nach einer längeren Flugreise unter einem Jetlag leidet, merkt, dass sich die innere Uhr nicht beliebig verstellen lässt: Der Körper benötigt Zeit, um sich an neue Tages-Nacht-Rhythmen zu gewöhnen und ganz austricksen lässt er sich nicht. Generell unterscheidet man zwischen zwei so genannten „Chronotypen“: Den Frühaufstehern und den Nachteulen. Während die einen früh morgens richtig gut drauf sind, sind die anderen Morgenmuffel, drehen dafür aber am Abend richtig auf. Offenbar lassen sich sogar Zusammenhänge zwischen dem Chronotypen und bestimmten Verhaltensweisen im Alltag finden. Nachteulen sind offenbar eher risikobereit und kontaktfreudig. In einer Untersuchung mit mehr als 500 Personen konnten Wissenschaftler diese Unterschiede auf Unterschiede im neuronalen Haushalt zurückführen. Die Konzentration ivon einigen Hormonen und Neurotransmittern ist bei „Eulentypen“ anscheinend anders als bei „Lerchentypen“. Das Stresshormon Cortisol war bei den Versuchspersonen bei den Eulen höher konzentriert.
Das könnte die erhöhte Risikobereitschaft erklären.
Aus Sicht der Forscher lässt sich das Verhalten der Eulen übrigens gut erklären: Wer abends fit ist, trifft mehr Leute und hat tendenziell mehr Chancen auf sexuelle Bekanntschaften. Demnach wäre das „Eulen-Leben“ eine Art Strategie zur Fortpflanzung.