„Nocebo-Effekt“: Umgekehrter Placebo

„Nocebo-Effekt“ nennen die Wisschaftler aus Italien das Phänomen. Sie konnten in experimentellen Studien nachweisen, dass die Erwartung von Schmerzen deren Entstehen begünstigt. Es handelt sich also um eine Art umgekehrten „Placebo-Effekt“. Der Ausdruck Placebo-Effekt bezeichnet den Umstand, dass allein die Erwartung bestimmter Folgen diese herbeiführen kann. Beispielsweise zeigte sich in zahlreichen Studien, dass die Einnahme vermeintlicher Medikamente Wirkungen tatsächlich erzielen kann, wenn die Patienten allein glauben, es handele sich um ein Präparat mit bestimmten Eigenschaften. In Wirklichkeit wurden harmlose Ersatz-Stoffe wie Zucker oder Kochsalzlösungen verabreicht.
Bei dem Nocebo-Effekt lässt allein die Angst vor Schmerzen diese entstehen. Denn ein bestimmter Botenstoff wird bereits bei der Erwartung von Schmerzen freigesetzt. Diese Studienergebnisse sprechen dafür, dass bei der Einnahme von Medikamenten Nebenwirkungen dann verstärkt auftreten können, wenn Patienten diese erwarten.