Spinat für Säuglinge ungeeignet

Zu Großmutters Zeiten wusste man noch, dass wir Spinat nicht nochmals aufkochen sollen. Denn werden Reste vom Vortag wieder aufgewärmt, wandelt sich das im Spinat enthaltene Nitrat in Nitrit.
In jedem Kilogramm unseres Spinats sind 1,4 Gramm Nitrat enthalten. Dieses ist harmlos, aber wandelt es sich zu Nitrit, kann es Vergiftungen auslösen. Denn im Körper reagiert Nitrit mit dem Hämoglobin, dem eisenhaltigen Proteinen in unseren sauerstofftransportierenden roten Blutkörperchen. Das im Eisen im Hämoglobin verleiht den roten Blutkörperchen, den Erythrozyten, übrigens auch ihre „blutrote“ Färbung.
Reagiert Nitrit mit Hämoglobin, bildet sich Methämoglobin, das den Sauerstofftransport im Blut hemmt. Erstickungserscheinungen sind die Folge. Normalerweise passiert nichts, wenn Spinat nochmals aufgewärmt wird. Wird das Gemüse allerdings mehrmals erwärmt und danach nicht schnell wieder abgekühlt, kann das in ihm enthaltene Nitrat sprunghaft in gefährliches Nitrit umgewandelt werden. Die Regel, Spinat nicht wieder aufzuwärmen, ist also nicht falsch.
Besonders Säuglinge können auf Nitrit mit Erstickungsanfällen reagieren.
Deswegen sollten Kinder unter sechs Monaten generell lieber keinen Spinatbrei essen, sondern lieber Muttermilch bekommen