Warum bei Stress „kalter Schweiß“ ausbricht

Etwa 100 bis 200 ml Schweiß verliert ein gesunder Erwachsener pro Tag. In erster Linie dient das Schwitzen dem Kühlen des Körpers. Aber wir schwitzen nicht nur, wenn uns heiß ist, sondern auch wenn wir physiologisch erregt sind und Stress empfinden. Bei der Stressreaktion des Körpers laufen vielfältige Prozesse gleichzeitig ab. Unter anderem wird Adrenalin ausgeschüttet und das sympathische Nervensystem aktiviert. Der Sympathikus sorgt dafür, dass Puls und Blutdruck steigen, gleichzeitig werden vegetative Prozesse wie die Verdauung gedrosselt. Der Sinn dieser Aktionen liegt darin, den Körper in maximale Handlungsbereitschaft zu setzen. Letztlich geht es darum, in kürzester Zeit auf Angriff oder Flucht vorbereitet zu sein, den beiden grundlegenden möglichen Reaktionen auf Gefahr. Die Stressreaktion rettete bereits unseren Vorfahren vor vielen tausend Jahren das Leben. Wenn wir Stress empfinden, schwitzen wir auch.
Dieser „kalte Schweiß“ entsteht unabhängig von der Umgebungstemperatur.
Die Ursache liegt in der Ausschüttung der „Stresshormone“ Adrenalin und Noradrenalin während der Stressreaktion des Körpers. Die Angst, in einer Prüfungssituation oder wenn man jemandem die Hände schütteln soll, zu schwitzen, kann dabei den Stress noch erhöhen, und damit das Schwitzen.