Was bei einem Déjà vu im Gehirn geschieht

Plötzlich hat man das Gefühl, dieselbe Situation schon einmal erlebt zu haben. Man ist sich sicher, dass das nicht sein kann, aber trotzdem hat man dieses Gefühl. Den plötzlichen Eindruck, etwas schon mal erlebt zu haben, bezeichnet man als „Déjà vu“.
Lange Zeit war unklar, wodurch diese Täuschung unserer Erinnerung hervorgerufen wird. Britischen Forschern ist es nun gelungen, einen Hinweis auf die Entstehungsweise des Déjà vu zu erbringen:
Wenn wir einen vertrauten Gegenstand oder eine Person, die uns bekannt ist, wieder sehen, werden im Gehirn zwei Prozesse aktiviert. Im Zuge des ersten Prozesses wird im Gehirn zunächst nach ähnlichen Objekten oder Ereignissen gesucht. Haben wir etwas ähnliches schon einmal gesehen, wird in einem weiteren Prozess der Gegenstand als bekannt identifiziert. Ein Gefühl der Vertrautheit entsteht.
Normalerweise erfolgen diese beiden Prozesse im Gehirn parallel. In einem Experiment ist es Wissenschaftlern nun gelungen, sie zu entkoppeln. Unter Hypnose wurden den Teilnehmern des Versuchs Wörter präsentiert. Die Wörter waren dabei entweder von einem roten oder einem grünen Rahmen umgeben. Den Probanden wurde nun mitgeteilt, dass ihnen die rot umrahmten Wörter vermutlich bekannt vorkommen würden. Tatsächlich waren ihnen aber nur die Wörter, die mit dem grünen Rahmen präsentiert wurden, vor dem Beginn der Hypnose gezeigt worden. Dennoch glaubten die meisten Versuchsteilnehmer, die Wörter mit dem roten Rahmen seien ihnen vertraut – sie hatten ein Déjà vu.