Wiederholung macht es besser

Jeden Abend im Urlaub erklang an der Pool-Bar dasselbe Lied, ein spanischer Disco-Hit, der die meisten Gäste begeisterte. Nur mir ging er auf die Nerven, anfangs zumindest. Denn kaum zuhause angelangt, durchforstete ich so lange die Musikläden, bis ich die CD mit dem Lied gefunden hatte – denn es ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.
So genannte „Ohrwürmer“, also Melodien, die uns immer wieder im Kopf herumschwirren, können nervig sein. So seltsam es aber klingt, zahlreiche Studien belegen, dass wir mit zunehmender Wiederholung einer Sache diese tendenziell immer besser finden. Ein Beispiel ist das Lied, das man immer wieder im Radio hört und irgendwann mag, ein anderes ist die Fernsehwerbung. Durch die reine Wiederholung erscheint sie uns angenehmer. Psychologen bezeichnen diesen Umstand als den „Mere-Exposure-Effect“. Auch wenn es uns nicht unbedingt bewusst wird, beurteilen wir Dinge, die uns bereits bekannt sind, weniger negativ als bei der ersten Konfrontation mit ihnen; daher wirkt Werbung durch die bloße Wiederholung der Spots kaufanregend. Die Experten vermuten, dass die Gewöhnung an die vermittelten Inhalte ein Gefühl des Wiedererkennens und der Vertrautheit erzeugt.