Pille nur einmal täglich ist Plus

Die Verfügbarkeit von Medikamenten, die HIV-Infizierte nur einmal täglich einnehmen müssen, vereinfacht die antiretrovirale Therapie. Die Behandlung wird damit aber nicht nur bequemer, sondern auch sicherer. Denn mit der Zahl der notwendigen Tabletten und Einnahmezeitpunkte steigt bekanntlich auch die Einnahmefehlerrate, was den Erfolg der Therapie gefährdet.
Bestimmte Patientengruppen dürften überdurchschnittlich von Arzneien profitieren, die nur noch einmal täglich eingenommen werden müssen, wie HIV-Schwerpunkt-Arzt Dr. Jörg Gölz aus Berlin bei einer Podiumsdiskussion zur Münchner Aids-Werkstatt berichtet hat.
So sei es etwa für Schichtarbeiter oder Personen, die beruflich häufig die Zeitzonen wechseln müssen, schwierig, mehrere Tabletten zu zwei oder mehr Tageszeitpunkten und dann vielleicht auch noch mahlzeitenabhängig korrekt einzunehmen. Eine einmal tägliche Applikation lasse sich dagegen auch in einen extrem unregelmäßigen Tagesablauf einfach integrieren, so Gölz auf der von Bristol-Myers Squibb unterstützten Veranstaltung.
Das Unternehmen bietet zur einmal täglichen Applikation Efavirenz (Sustiva®) und Didanosin (Videx®) als Teil der antiretroviralen Therapie an.

Eine Metaanalyse aus 21 Studien habe ergeben, daß generell über die verschiedenen Betroffenengruppen hinweg die Compliance während einer antiretroviralen Therapie um so besser sei, je weniger Applikationszeitpunkte eingehalten werden müßten, so Holm.
Zwischen einmal täglich und zweimal täglichen Applikationsschemata sei in dieser Metaanalyse zwar kein signifikanter Compliance-Unterschied mehr offensichtlich, doch würden Umfragen zufolge dennoch 80 bis 90 Prozent aller Patienten eine einmal tägliche Einnahme bevorzugen.