Acarbose-Therapie verbessert die Endothelf

Das orale Antidiabetikum Acarbose senkt die postprandialen Blutzuckerspiegel und schützt darüber hinaus das Endothel der Gefäße. Dadurch sinkt das kardiovaskuläre Risiko von Patienten mit Prädiabetes. Dies ist in der STOP-NIDDM-Studie (Study to prevent Non-Insulin dependent Diabetes mellitus) belegt worden.
Über die Ergebnisse der Studie hat Professor Matthias Leschke von den Städtischen Kliniken Esslingen auf einer Veranstaltung des Unternehmens Bayer in Bonn berichtet. Patienten mit gestörter Glukosetoleranz, die für im Mittel 3,3 Jahre mit Acarbose behandelt wurden, hatten im Vergleich zur Placebo-Gruppe seltener kardiovaskuläre Komplikationen:

Die Raten waren um 34 Prozent niedriger bei der arteriellen Hypertonie, um 91 Prozent bei Myokardinfarkten und um 49 Prozent bei kardiovaskulären Ereignisse.
Offenbar schützt Acarbose die Gefäße, was allein durch die Blutzuckersenkung nicht zu erklären ist. Worin besteht der Schutzeffekt?
Leschke erläuterte, daß die postprandialen Blutzuckerspitzen Auslöser für oxidativen Streß und Entzündung am Endothel sind. Die schädlichen Hyperglykämien werden durch Acarbose verhindert. Unter der Therapie verbessert sich zudem das Lipidprofil durch Senkung der Triglyzeride, des LDL-Cholesterins und der besonders atherogenen "Small-dense-LDL-Partikel".
Dazu kommen positive Effekte auf die Gerinnung. Leschke: "Acarbose ist ein kardiovaskulär wirksames Antidiabetikum, mit dem Herz-Kreislauf-Komplikationen verhindert werden können."

Das gilt nicht nur für Prädiabetiker: Nach einer Metaanalyse senkt Acarbose womöglich auch bei manifestem Typ-2-Diabetes die Herzinfarktrate.