Duale Plättchenhemmung nach Schlaganfall

Elf Studien zur Schlaganfall-Prävention mit dem Plättchenaggregationshemmer Clopidogrel sind derzeit auf dem Weg. Bereits im nächsten Jahr werden die Ergebnisse von MATCH und
CARESS erwartet.
Der Nutzen von Clopidogrel (in Deutschland Plavix®, Iscover®) zur Verhütung von Schlaganfällen wird derzeit bei über 70 000 Patienten geprüft. Das berichtete Professor Graeme Hankey vom Royal Perth Hospital in Australien bei einer Veranstaltung der Unternehmen Sanofi-Synthelabo und Bristol-Myers Squibb in Valencia. Als erstes werden die Ergebnisse der Studien MATCH und CARESS im nächsten Jahr erwartet.
An MATCH (Management of Atherothrombosis with Clopidogrel in High-risk Patients with recent transient ischaemic attack or ischaemic stroke) nehmen 7600 Patienten mit ischämischem Schlaganfall oder TIA und zusätzlichem vaskulärem Risiko wie Diabetes teil. Sie werden für 18 Monate mit jeweils 75 mg Clopidogrel und ASS pro Tag oder mit Clopidogrel und Placebo behandelt. Dabei soll geprüft werden, ob die Kombination der Monotherapie überlegen ist.

In der bereits abgeschlossenen CURE-Studie bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom wurde belegt, daß Clopidogrel zusätzlich zu einer ASS-haltigen Standardtherapie das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse um relativ 20 Prozent senkt.
CARESS (Clopidogrel and Aspirin in the Reduction of Embolism in patients with Symptomatic carotid Stenosis) mit 100 Patienten mit symptomatischer Karotisstenose und zerebralen Mikroembolien soll klären, ob mit Clopidogrel (300 mg am ersten Tag, dann 75 mg pro Tag) plus ASS (75 mg pro Tag) die Inzidenz von zerebralen Mikroembolien am siebten Behandlungstag verringert wird.
Stumme zerebrale Mikroembolien werden mit der transkraniellen Dopplersonographie nachgewiesen und sind ein Risikofaktor für Schlaganfälle. Die Vergleichsgruppe erhält 75 mg ASS täglich. Hankey erwartet von der dualen Plättchenhemmung eine deutlich verbesserte Prognose.