Fehlzeiten: Erkältungswelle und psychische Störung

„Sag mir, was Du arbeitest und ich sag Dir, wie viel Du krankgeschrieben bist." Die von der Techniker Krankenkasse (TK) veröffentlichten Krankenstandsdaten zeigen, dass Fehlzeiten in Deutschland nicht nur nach Alter, Geschlecht und Bundesland variieren, sondern vor allem auch zwischen den verschiedenen Berufsfeldern.
So waren Beschäftigte in Bau- und Holzberufen 2011 mit durchschnittlich 19,5 Tagen fast eine Woche länger krankgeschrieben als der Bundesdurchschnitt mit 12,8 Tagen.
Ebenfalls überdurchschnittlich hohe Krankenstände betreffen Metallberufe (18,9 Tage), Hilfsarbeiter (20,3 Tage), Verkehrs- und Lagerberufe (19,2 Tage) und Ernährungsberufe (19,5 Tage), zu denen zum Beispiel Bäcker, Fleischer und Köche gehören.
Die höchsten Fehlzeiten entfielen im vergangen Jahr mit durchschnittlich 24,8 Krankschreibungstagen auf ALG-I-Empfänger. Hier verzeichnet die TK den höchsten Anstieg aller Tätigkeitsfelder. Während Erwerbspersonen 2011 im Durchschnitt einen halben Tag mehr krankgeschrieben waren als im Jahr zuvor, sind die Fehlzeiten unter Arbeitslosen im selben Zeitraum um 1,7 Tage gestiegen.
Bei den Zahlen zeigt sich zum einen eine Zunahme von Atemwegserkrankungen, hervorgerufen durch eine Erkältungswelle im ersten Quartal 2011 und zum anderen ein erneuter Anstieg von Krankschreibungen aufgrund psychischer Diagnosen. Insgesamt haben psychisch bedingte Fehlzeiten damit seit 2006 um 61 Prozent zugenommen.