Korsakow-Syndrom: Amnesie durch Alkohol

Wer einmal alkoholkrank war, neigt sein Leben lang zu Rückfällen. Zwar führt das Essen eines Likör-Bonbons – entgegen gängiger Klischees - nicht automatisch zu erneuter Sucht, dennoch reicht oft das erste Gläschen, um „wieder auf den Geschmack zu kommen“. Denn beim Alkoholismus handelt es sich um eine ernsthafte Erkrankung, deren Gefährlichkeit keinesfalls unterschätzt werden darf.
Alkohol und Nikotin sind die Volksdrogen in Deutschland. Für viele gehört ein guter Wein zum Essen oder das Bier auf der Party einfach dazu. Solange man seinen Konsum in vernünftigen Bahnen halten kann, spricht auch nichts dagegen. Problematisch wird es dann, wenn man die Finger nicht mehr vom Alkohol lassen kann und das soziale und berufliche Leben zusammenbricht.
Alkoholkranke vereinsamen häufig, und auch sind die körperlichen Folgen verheerend: Leber, Herz und Gehirn werden geschädigt. Zudem kann es zu spezifischen Symptomen kommen wie Dermatozoen-Wahn oder Korsakow-Syndrom. Letzteres lässt sich charakterisieren als Gedächtnisverlust infolge übermäßigem Trinkens. Gemeint ist damit nicht der „Filmriss“ nach einer durchzechten Nacht, sondern eine langfristige Gedächtnisstörung. Dinge aus der Vergangenheit werden plötzlich vergessen und neue Erlebnisse können sich die Betroffenen nicht merken. Mitunter geht es soweit, dass Erlebtes bereits nach Sekunden wieder vergessen wird. Der Filmriss wird quasi zum Dauerzustand.