Macht dem Magen Geschwüre

Dieses Bakterium hat das geschafft, was vielen seiner Artgenossen bislang nicht gelang: Es kann sich in dem sauren ph-Milieus des Magens aufhalten, vermehren und - leider - Schäden anrichten. Seine Strategie für das Überleben ist dabei so einfach wie genial: Es produziert Ammoniak. Diese Substanz ist eine starke Base und damit neutralisiert der Heliobacter in seiner Umgebung die saure Magensäure und macht die Magenschleimhaut für sich bewohnbar. Denn genau hier siedelt er sich an. Mit einem Bissen der Nahrung gelangt er in den Magen und sucht sofort sein Heil in den Falten der Schleimhaut.
Hier fühlt er sich sicher.
Das Problem:
Nun ist der Heliobacter wahrlich nicht das einzige Bakterium im menschlichen Magen-Darm-Trakt. Bereits im Mund wimmelt es von Einzellern und auch der Dickdarm ist dicht besiedelt. Allerdings haben die Bakterien hier eine Aufgabe und unterstützen mit ihren Stoffwechselprodukten beispielsweise die Verdauung.

Anders der Heliobacter. So recht eine Aufgabe hat er im Magen nicht, er lebt einfach da und steht schon seit längerer Zeit in dem dringenden Verdacht, Magengeschwüre zu verursachen. Das sind Schädigungen der Schleimhaut des Magens, die tief bis auch in die Muskelschicht dringen können. Diese ‚Löcher‘ verursachen Schmerzen und können anfangen zu bluten.

Das macht sich übrigens bemerkbar dadurch, dass sich der Stuhlgang schwarz färbt oder Blut erbrochen wird.
Dann sollten Sie schleunigst einen Arzt aufsuchen. Außerdem mehren sich die Hinweise darauf, dass der Heliobacter mitverantwortlich für die Entstehung von Magenkrebs ist. Also sollte er behandelt werden.
Die Diagnose:
Für die Diagnose des Heliobacter sind bereits verschiedene Tests entwickelt worden. Zum einen kann er im Blut bestimmt werden; hier wird der Antikörpertiter ermittelt, denn der Körper produziert gegen den Keim Antikörper. Dieser Bluttest lässt allerdings keine Aussage darüber zu, ob die Infektion gerade akut im Magen abläuft oder ob sie lange Zeit her und bereits abgeheilt ist. Denn die Heliobacter-Antikörper bleiben noch lange nach der Infektion im Körper nachweisbar. Eine andere Möglichkeit bietet ein Test mit radioaktivem Harnstoff. Der Patient nimmt über den Mund eine Testmahlzeit auf, die diesen markierten Stoff enthält. Der Heliobacter im Magen wandelt den Harnstoff in radioaktiv markiertes Kohlendioxid um und der kann dann in der Ausatemluft mit einem bestimmten Gerät erkannt werden. Dieser Test findet bevorzugt in der Nachsorge bereits einmalig erkrankter Patienten seinen Einsatz. Wenn eine Magenspiegelung gemacht wird, kann mit einer kleinen Zange ein Stück verdächtig aussehender Magenschleimhaut entnommen und auf den Keim hin untersucht werden.
Die Therapie:
Ziel der Therapie ist es, den Keim aus dem Magen zu beseitigen. Dafür sind spezielle Behandlungsschemata entwickelt worden. Bei ihr kommen im Allgemeinen drei Mittel zum Tragen: Zum einen nimmt der Patient eine Kombination aus zwei verschiedenen Antibiotika; sie sollen den Keim abtöten. Hinzu kommen so genannte Protonenpumpenhemmer. Sie wirken auf die Drüsen im Magen und verringern die Produktion des sauren Magensafts, damit der ph-Wert in dem Hohlorgan neutraler wird. Damit macht man das Lebensumfeld für den Keim unwirtlicher und will so ve