Mediziner warnen vor Schlafapnoe

Schlafapnoe ist ein Risikofaktor für den Schlaganfall. Schlafmediziner plädieren dafür, dem nächtlichen Atemstillstand einen ähnlichen Stellenwert wie dem Bluthochdruck oder dem Vorhofflimmern einzuräumen. Und sie warnen: Schlafapnoe gefährdet die Rehabilitation nach Schlaganfall.
Mindestens ein bis zwei Prozent der Bevölkerung sind vorsichtigen Schätzungen zufolge von einer Schlafapnoe betroffen. Die nächtlichen Atemstillstände bewirken zunächst Müdigkeit und Konzentrationsverlust. Mittelfristig führen sie zu Bluthochdruck, weil das Herz mehr pumpen muss, um die Organe ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Hochdruck ist der Hauptrisikofaktor für einen Schlaganfall. Neuere Untersuchungen lassen darauf schließen, dass auch die Schlafapnoe selbst das Risiko für einen Schlaganfall erhöht. Und dass nicht nur die besonders schweren Fällen. Schlaganfälle sollen auch zur Verschlechterung von Schlafapnoen führen. Doch in der Akutphase auf der Stroke Unit (Schlaganfall-Spezialstation) sind Patienten oft noch nicht stabil genug für eine Behandlung.
Sind Patienten erst einmal in die Rehabilitation entlassen, „sieht man sie möglicherweise nie wieder", so Prof. Jean Haan., Neurologe, Psychiater und Schlafmediziner. „Hier liegt ein echtes Problem. Wenn es der Zustand des Patienten zulässt, sollte man ihn deshalb nicht ohne Anpassung an ein Druckbeatmungsgerät in die Reha entlassen." Er spricht sich dafür aus, bei Patienten mit schweren Schlaganfällen eine Schlafapnoe abzuklären.